Tasquinhas

Verfasst am: 31. Juli 2017 von Barbara 1 Kommentar

Tasquinhas

Ich weiß noch immer nicht, was wir da feiern wollten. Ich kann einfach nicht erklären, was es mit den Tasquinhas auf sich hat. Es muss irgendetwas mit Essen zu tun haben. Es muss eine Feier mit viel Essen, mit viel gutem portugiesischem Essen, sein. Jedenfalls fragte der Presidente unseres Chores mehrmals, wer an dem Essen teilnehmen würde. Er fragte sogar zweimal per Email und ich lehnte zweimal dankend ab, weil ich nicht verstand, wann, warum und zu welchem Zweck ich essen sollte. Ein Benefizessen? Essen für den Hunger in der Welt? Was sind denn Tasquinhas?
Es seien kleine Leckerbissen erklärte jemand, der es auch nicht genau wusste. Hier im Dorf lächelten die Leute verlegen und zuckten mit den Schultern. Diese Erklärung erinnerte mich an manche Antwort, die ich auf meine Nachfragen schon erhalten habe. Zum Beispiel bei der Einladung zur Novena. Was ist eine Novena, fragte ich und erhielt als Antwort: „Komm am Sonntag um drei Uhr, dann weißt du es.“
Also bestand die Hoffnung, die Tasquinhas würden sich am 28. Juli am Abend wie von selbst erklären, vorausgesetzt ich nähme an dem Essen teil.

Obwohl wir längst entschieden hatten, keine Tasquinhas zu essen oder irgendwie Tasquinhas zu zelebrieren, wurden wir mitten in einer Mittagsmahlzeit, bei einem Gastmahl mit drei Berliner Freundinnen angerufen und zu den Tasquinhas eingeladen. „Heute Abend, Ihr müsst kommen, um 20 Uhr, es ist wichtig!“ Und wir sagten zu! Aus lauter Solidarität mit den Chorbrüdern und –schwestern.
Um acht Uhr sollten wir also auftreten. In der Landestracht. Und zwar in dem Festzelt auf dem freien Platz zwischen Kirche und Amtsgericht.
„Werden wir singen?“
„Ja, natürlich.“
„Und was feiern wir denn eigentlich?“
„Kommt um zwanzig Uhr, dann werdet ihrs schon sehen.“
So kleideten wir uns festlich und übten unsere Stimme und atmeten tief und bewusst und fuhren los, trafen auf dem Festplatz ein, wo es gar lieblich nach Braten und irdischen Küchengenüssen und den Köstlichkeiten der portugiesischen Alta Cozinha duftete.

Ich setzte mich auf einen der vielen leeren Zuhörerplastikstühle, betrachtete die leere Bühne und die leere Szene und rätselte über Tasquinhas. Es passierte überhaupt nichts. Langsam wurde mir klar, dass es wohl ein großes Essen in dem Zelt geben würde. Aber für wen und warum? Es verging eine Stunde. Hin und wieder kamen ein paar portugiesische Hausfrauen an und schleppten Töpfe und Warmhalteboxen mit Esswaren herbei. Doch für dieses Essen hatten wir uns ja abgemeldet. Das war erledigt. Und der Chorgesang würde wahrscheinlich erst nach dem Essen erschallen. Singen mit vollem Magen? Das geht doch gar nicht!

Da ich zu frieren begann in der Abendkühle, hielt ich es für ratsam, noch einmal nach Hause zu fahren und meine Stimm- und Entspannungsübungen dort fortzusetzen.

Als ich am anderen Morgen aufwachte, ließ ich mir erklären, wie die Tasquinhas weiterhin gefeiert worden sind.
Also, es muss ein Essen für alle Kulturschaffenden der Stadt gewesen sein, das der Magistrat gestiftet hatte. Nach dem opulenten Schmaus sei die Bühne von Volkstanzgruppen und munteren Kindern gestürmt worden und bei Einbruch der mitternächtigen Stunde habe dann auch mein Chor ein paar Lieder singen dürfen. Das alles habe ich nun verschlafen und versäumt und bin deshalb außerstande zu erklären, was Tasquinhas sind. Ich könnte eventuell auf die Übersetzungsmöglichkeiten verweisen. Allerdings – dieses Wort und seine Übersetzung gibt es in meinen verschiedenen Lexika nicht.

Eine Antwort

  1. Barbara schreibt:

    Kommentar

    Hier einmal eine Erklärung aus dem Internet in unnachahmlichem Deutsch, warum die Tasquinhas Tasquinhas heißen…
    Ich vermute jedoch, dass die Festivalbezeichnung daher kommt, dass viele kleine regionale Restaurants (tascas bzw. verkleinert “tasquinhas”) ihr Essen zusammenbringen und jeder von möglichst allem ein paar Brocken “pickt” (“tasquinhar”).

    Und so steht es geschrieben bei https://www.cmsrafael.com/de/tasquinhas-sines-2016-5/:

    Die Tasquinhas Sines 2016 stattfinden zwischen dem 16. Juli und 7. August auf der Promenade der Stadt, nahe dem Strand Vasco da Gama. Die Mitgliedschaft in einem kulinarischen Komponente und eine Animation Komponente zusammen mit der Schönheit der Umgebung, das Meer, Tasquinhas sind eine der beliebtesten Initiativen in der Grafschaft unternommen, mit großer Unterstützung der lokalen Bevölkerung und Touristen Sines im Sommer zu besuchen.
    In diesem Jahr wird die Initiative 16 Aussteller verfügen, von den lokalen Behörden und private Entwickler garantiert.
    Innerhalb der Tasquinhas wird erneut von einem lokalen Produkt der beste Gericht Verfahren gefördert werden, die einen Beitrag Teilnehmer der Veranstaltung. Nach dem in den vergangenen Jahren, Sardinen und Makrelen waren lokale Produkte gewählt im Jahr 2016 an dem Wettbewerb erscheint der Krake sein hervorgehoben werden.
    Die Tasquinhas Sines 2016 verfügen über tägliche musikalische Unterhaltung mit Shows am 22h00. In dieser Ausgabe enthält das Animationsprogramm auch die Neuheit der Realisierung von „Sonnenuntergänge“ mit DJ B-Art, um 18:30 Uhr, am 20. und 21. Juli und am 4., 5., 6. und 7. August statt. Zwischen dem 27. und 30. Juli haben Tasquinhas nicht ihre eigene Animation, einmal der Ort an der Avenida Vasco da Gama Konzerte der 18. Ausgabe des FMM Sines nehmen – World Music Festival.
    Das Zimmer ist täglich von 12.00 bis 2.00 Uhr (am Eröffnungstag, von 20h00).
    Die Tasquinhas Sines ist eine Initiative von der Gemeinde Sines organisiert.
    Vollständige Informationen über Aussteller, Menüs und Animationen http://tasquinhas.sines.pt.

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