Leserbrief im Diario Aveiro

Verfasst am: 25. November 2010 von Barbara Keine Kommentare

Leserbrief vom 23.11.2010

Eigentlich wollte ich die qualvolle "Geschichte ohne Ende" von unserer Jagd nach einer Zulassung für den Empfang eines Formulars zur Erstellung eines Antrags auf Erwerb einer Berechtigung zur Zahlung von Maut-Gebühren in Höhe von 0,50 Eros auf den neu erschlossenen Autobahnzubringern im Stadtbereich schreiben, nachdem wir nun endlich alle Formalitäten geregelt und die unerlässkichen Papiere und aktuellen Unterschriften der verschiedenene Behörden zusammengetragen haben. Gerne hätten wir das alles beim Einwohnermeldeamt und den angeschlossenen Unterbehörden eingereicht und wurden deshalb bei der Hauptpost in Aveiro vorstellig. Um dem Schalter mit 73 weiteren Antragstellern nahezutreten, muss man allerdings eine Nummer ziehen. Leider ist der entsprechende Apparat aber seit 40 Tagen defekt, und erst gestern erhielten wir den Rat, morgens früh um 7:30 bei der Anmeldung im Bürgerhaus zu erscheinen, wo ein Angestellter eine begrenzte Anzahl von Nummern für den Tag verteilt. Heute haben wir verschlafen, als der Wecker um 6:00 klingelte. Wir warten nun das Wochenende ab und starten dann einen neuen Versuch, wobei wir hoffen, dass wir bis dahin nicht radarmäßig erfasst und von der Polizei zu 70 Eros Strafe verurteilt werden, wie man den Autofahrern seit Wochen androht.

Bei allen diesen Wartezeiten in den Warteschleifen der verschiedenen Ämter Aveiros fanden wir genug Zeit, die Zeitung von vorne bis hinten zu studieren. Und da lasen wir im "Diario Aveiro" vom 23.November 2010 diesen Aufschrei:

"Vor einiger Zeit – am 29. September 2010 – war ich zur Behandlung im Infante Dom Pedro–Krankenhaus in Aveiro. Ich werde demnächst 80 Jahre alt und gehe regelmäßig zur Untersuchung und Früherkennung.
So weit, so gut.
Ich wurde von einer ausgezeichneten Ärztin untersucht, die mich schon 8 Jahre betreut. Sie stellte fest, dass ich für meine Erkrankung einen Facharzt aufsuchen müsse, und schrieb mir eine Überweisung, die ich bei der Anmeldung abgab. Hier sagte man mir, dass es angenehmer für mich sei, zu Hause auf die Benachrichtigung zu warten. Der Brief mit dem Behandlungstermin werde per Post zugestellt.
Nach 35 Tagen hatte ich noch immer keine Nachricht erhalten. Also begab ich mich zu der erwähnten Anmeldung im Krankenhaus und gab meiner Besorgnis Ausdruck. Ich konnte ja nicht ausschließen, dass es bei der Verwaltung oder bei der Poststelle eine Panne gegeben hat.
Die Angestellte, die sich meiner annahm, suchte im Computer und teilte mir dann mit, dass sie meinen Namen auf der Warteliste gefunden habe.
Ich bat sie nachzusehen, an welcher Stelle ich auf der Warteliste stehe. Sie sagte schlicht: "Bei den derzeitigen Terminvergaben berücksichtigen wir erst einmal die Anträge aus dem Jahre 2009."
Höflich fragte ich, ob der Klinikdirektor Kenntnis von dieser Situation habe und, falls er Bescheid weiß, welche Maßnahmen er zur Verbesserung dieses Missstandes treffe.
Was sagt eigentlich die Gesundheitsministerin, die doch eine Lösung für alle Übel zu wissen scheint, zu dieser misslichen Situation?
Könnte es sein, dass sich der beschriebene Notstand in einer gewissen undurchschaubaren Grauzone befindet, wo alles, was alt ist, vernachlässigt wird?
Ja, ich bin alt, aber noch kann ich laut rufen: Geht alle zum Teufel!!…
Hoffentlich bleibe ich noch so lange am Leben, um ihre Abwahl mitzuerleben. Wenn ich bei den nächsten Wahlen noch dabei bin, werde ich den Teufel wählen.
Jawohl!

Joaquim dos Santos Abreu "

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