Mein Lieblingsbaum blüht

Verfasst am: 19. Mai 2007 von Barbara 2 Kommentare

Am 16.5.2007 (Hochzeitstag) blühte der Liriodendron (gepflanzt am 28.4.2002) in unserem Garten zum 1. Mal -
und zwar nach 5 Jahren!
Es heißt in den Botanischen Büchern, er blüht erst nach 20 Jahren.

Wir kennen hier ein herrliches Exemplar bei der Universiät in Coimbra. Diesen Baum, auf dessen Krone man vom Universitätsplatz schauen kann, weil er tief unterhalb der Gebäude steht, nennen die Studenten "árvore-do-ponto", denn er blüht immer zur Zeit der Examen.

Liriodendron tulipifera L. der Tulpenbaum

Liriodendron tulipifera L. ist einer der größten und schönsten Laubbäume N-Amerikas. Er wird über 60 m hoch; in seiner Heimat übertrifft ihn unter den Laubbäumen nur noch die Platane an Höhe. An der Stammbasis können alte Bäume einen Durchmesser von bis zu 3m erreichen; die untersten Äste entspringen dem Stamm solcher Riesen erst in 20-30m Höhe! Seine sechszipfeligen, an der Spitze in einem flachen Bogen abgeschnittenen Blätter zeigen einen überaus charakteristischen Umriß. Die von Käfern bestäubten Blüten sind tulpen- bzw. teichrosenähnlich (das artspezifische Epitheton kann etwa mit ‘tulpentragend’ übersetzt werden); die Kronblätter sind gelblich-grün mit oranger Basis. Das Holz (‘Gelbpappel- oder Weißholz’) ist leicht zu bearbeiten und gilt als eines der wertvollsten der amerikanischen Wälder. Aus ihm bestanden die Kanus der Ureinwohner, als die ersten Ansiedler diesen Teil der ‘Neuen Welt’ erreichten. Auch in der Volksmedizin spielt der Tulpenbaum eine Rolle: alle Teile sind bitter-aromatisch; die innere Rinde (bes. der Wurzel) war als anregendes Hausmittel im Gebrauch. Das Hydrochlorat des Rindenalkaloids Tulipiferin regt die Herztätigkeit an.Der Tulpenbaum ist im östlichen N-Amerika bis etwa zum Mississippi beheimatet (westlich davon nur noch in SO-Missouri und in Arkansas); im Norden erstreckt sich sein Areal bis Rhode Island, im S bis nach N-Florida.Der erste Nachweis der Kultur des Tulpenbaums in Europa geht auf das Jahr 1688 zurück; die ältesten heute noch lebenden Exemplare auf deutschem Boden datieren aus dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts.

Die zu den Magnoliengewächsen (Magnoliaceae) gehörende Gattung Liriodendron (grch. leirion – Lilie, dendron – Baum) umfaßt insgesamt drei Arten; zwei in N-Amerika und eine in S-China und N-Vietnam.Die Gattung selbst konnte schon in der Kreidezeit nachgewiesen werden und gehört damit zu den ‘alten’ Genera der Samenpflanzen. In der Tertiärzeit war der Tulpenbaum auch bei uns heimisch.  Im Falle des Tulpenbaumes konnte nachgewiesen werden, daß die etwa 6 Mio. Jahre alten Reste vom Untermain spezifisch identisch mit dem heute noch lebenden L. tulipifera aus N-Amerika sind.

2 Antworten

  1. volkmar schreibt:

    Erst die vielen Rosen, nun die Tulpen.
    Und wann die Nelken?

    Bei und im Garten ist die Mimose leider eingegangen. Aber der viele Regen sorgt jetzt dafür, dass die Kartoffeln wachsen.
    Tja, mit etwas anderem können wir leider nicht mithalten!

  2. Der Rosenkavalier schreibt:

    Mir fiel ein, dass es ja noch vorher die Strelizien gab (Anspielung auf MeckPomm und Neu Strelitz?).

    Deshalb habe ich einen Spruch für das Poesie-Album gemacht (war gar nicht einfach):

    Ros, Strelizie, Tulpenbaum,
    blühn in deinem Lebensraum,
    doch nicht die Mimose mein,
    nur Kartoffeln ganz allein!

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