Krippenspiel 2006

Verfasst am: 21. Dezember 2006 von Barbara Keine Kommentare

Huch, schon wieder Weihnachten.

Gestern war schon die Generalprobe für das Krippenspiel. Es war eigentlich erst die 3. Probe und gleichzeitig die letzte, die Generalprobe. Sie waren alle gekommen ( außer Rafael, obwohl wir für ihn gerade eine neue Rolle geschaffen hatten, er ist vom Teppichausroller zum Herold aufgestiegen, der den Heiligen Drei Königen den Marschtakt auf der Trommel schlägt, wenn sie aus dem Stall des Sakristans bis nach Bethlehems Stall wandern, also über die Staße, "Adeste fideles, fröhlich triumphierend", ratatabum) , sie waren alle gekommen, kleckerten allerdings wie gewohnt auch in der folgenden Stunde noch langsam herbei und zeigten ihren guten Willen, wie es ja (nicht im Luthertext) heißt:
Ehre sei Gott in der Höhe
Und Friede auf Erden
Den Menschen, die guten Willens sind.

Vor allem kam zu dieser nächtlichen Generalprobe auch der Deus Menino, eine junge Mutter mit ihrem 3 Monate alten Knäblein namens Simon. Ach, ein süßes kleines portugiesisches Baby mit schwarzen Haaren. Natürlich fielen alle darüber her und hätten es am liebsten geküsst, von Zärtlichkeit und Freude überwältigt. Maria und die leibliche Mutter des Josef-Darstellers waren zu Tränen gerührt, von mir ganz zu schweigen, ich zerquetschte vor Glück und Dankbarkeit (nach dem Fiasko vom vorigen Jahr war ich so erleichtert und dankbar für das "göttlische Kind" !) mehrere Krokodilstränen.  Und ob dieses Ansturms und Jubels über den schönen biblischen Namen verzog das Kindchen das Gesicht und wollte quäken, aber da nahm die erfahrene Wehmutter Mariauguschte das Kind besitzergreifend an sich und auf ihren Arm und drückte es an sich und wickelte ihren wollenen Umschlag um das Baby und trug den Kleinen mit sich herum, die ganze Übungsstunde lang:
"Was trug die Gute dort an ihrem Herzen?
Ein kleines Kindlein ohne Schmerzen,
das trug Auguschte dort an ihrem Herzen."

Ein schönes rührendes Bild, die gute Mariauguschte mit feucht schimmernden Augen, ganz voller Liebe, ganz Hingabe, der Kleine schlief, und alle waren so lieb zu einander, weil das wirklich stimmt, dass ein Kind die Menschen verwandeln kann.
Dankbar muss ich noch erwähnen, dass die ganze Probe nur 1 Stunde dauerte und alle drob sehr fröhlich waren, denn wir hatten in der Nacht vorher bis 0 Uhr 30 geprobt. In der eisig kalten Kirche, noch ein neues unbekanntes Lied und noch ein neues unbekanntes Lied, (Jedesmal hieß es "É muito facil!" — von wegen!), und es geht doch auch anders, wenn man nicht so viel quasselt und albert, sich vorbereitet und nicht erst beim Üben die Lieder zusammensuchen muss und überhaupt ein wenig disziplinierter und konzentrierter arbeitet. Nun ja.
Ist ja eigentlich auch schön, wenn sie alle so gerne in der Kirche sitzen und sich da wie zu Hause fühlen.

Und nun haben wir also das Kind. Und vielleicht passieren noch einige andere Weihnachtswunder…

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