Farben in den Bergen

Verfasst am: 31. Mai 2005 von Barbara Keine Kommentare

Farben in den Bergen

Wenn man wie wir aus der grünen Beira Litoral kommt, wo alles Grün saftig und frisch nur so strotzt, gehen einem bei dem Blütensegen in den Bergen jetzt die Augen über. Was für Farben, was für eine Pracht. Wir jubelten eine Stunde lang, dann waren wir vom vielen Schauen und Bewundern zu erschöpft, um überhaupt noch etwas zu sagen.

Hier ums  Dorf herum grünen die Maisfelder, die Weingärten, die Kartoffelfelder, die Pinienwälder, die Eukalyptusbäume, die dunklen Orangenhaine, die Wiesen, die Erdbeerpflanzungen, die Hecken, dieGemüsegärten. Die Bauern denken ja sehr praktisch und nützlich und geben sich nicht mit Blumen und Pflanzen ab, die nichts nutzen und keinen Ertrag bringen. Die Blumenzier in den Töpfen und Vorgärten überlassen sie der Obhut ihrer Frau, die dafür allerdings so manchen (neidvollen Nachbarinnen-) Blick und viel Lob erntet.

Da kannst du dir sicher unser Erstaunen denken, als wir am Morgen die alte Straße von Bragança nach Quintanilha entlangfuhren und die maienfrischen Blumenberge sahen. Im Morgentau leuchteten die roten reifen Früchte der Kirschbäume am Weg, der gesäumt wurde von goldgelben Ginsterbüschen und lila Rosmaninho mit BLüten wie Lavendel. Und die Berge waren überzogen von weißblühenden Sträuchern, die Maria "Estevas" nannte. Sie sehen aus wie weiße Heckenrosen und sind Zistensträuche, botanisch "Pflugsterz". So ein hochzeitliches Weiß hatten wir noch nie gesehen, solche Blütenfülle, solche gelben leuchtenden Ginstermeere, solche üppigen lila Polster. Und wir jubelten und jubelten und riefen begeistert, wie schön das ist, bis wir ertrunken waren in der Schönheit. Total betrunken. Trunken vor Schönheit und Glück und Dankbarkeit.
Kannste dir sowas vorstellen?

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