Lance Armstrong

Verfasst am: 28. Juli 2002 von Barbara 1 Kommentar

Lieber Claudio,

Lance Armstrong ist heute , am Sonntag, 28.7.2002, wieder der Sieger der Tour de France.
Er hat es wieder geschafft!
Er ist der "Patron".
Er ist zum vierten Mal Sieger der Tour de France und Träger des Gelben Trikots (zum 47. Mal).

"Das stand ja schon nach seinem ersten Etappensieg fest, als er mehrere Minuten Vorsprung hatte", sagten die Kommentatoren. "Er ist der Beste. Er war schon super, bevor er Krebs kriegte, aber nachdem er den Krebs besiegt hat, kam er wie verwandelt zum Radsport zurück, völlig durchorganisiert und unschlagbar. Gegen Lance ist kein Kraut gewachsen." Es klingt alles ein bisschen negativ, aber es stimmt:
Krebskranke sind Priviligierte.
Ich habe das immer gesagt. Wen Gott liebt…  

Lance Armstrong hat sich oft Verdächtigungen ausgesetzt gewußt, dass die schwere Chemotherapie ihm übermenschliche Kräfte (Doping!) eingeflößt habe. Für Krebserkrankte wäre das doch ein mutmachendes Beispiel: Leute, stürzt euch in die Therapie wie in einen Jungbrunnen, und ihr geht verwandelt und als Sieger daraus hervor! Alle werden nur noch (neidvoll) auf die Siegespalme in der Rechten sehen und die Zeichen des Martyriums ignorieren.  So ist das mit "Survivors", es sind wirklich tapfere und beneidenswerte Über-lebende. In seinem Buch "Tour des Lebens" (das habe ich am 16.1.2001 besprochen) sagt er: "Wenn dieses ganze Leiden, das der Krebs mit sich bringt, einen Sinn hat, dann glaube ich diesen: Er kann uns besser machen,"… besser, das heißt "vollständiger, intelligenter und mitfühlender, und deshalb auch lebendiger."

Im Internet unter www.laf.org (Lance Armstrong Foundation) – das musst du mal lesen! – wird nicht nur von seiner tollen Stiftung  und dem Kampf gegen Krebs, sondern auch von seinem Radsport (Freunde und Profis kommentieren) und seinem Privatleben berichtet. Da erzählt seine Frau Kristin (in Kristins Corner) von dem Söhnchen Luke und den Zwillingen Grace und Isabel.

Ich bewundere Armstrongs vorbildlichen Überlebenswillen, seine sportliche Fairness und Bescheidenheit. "Seht mal, er lässt die anderen bei bestimmten Etappen gewinnen, er wartete auf den gestürzten Jan Ullrich im letzten Jahr, seht mal, er ist super ehrlich, er ist super fair", jubelte ich  3 Wochen, 82 Stunden ist er gefahren, mit 7,07 Minuten Vorsprung.
Dann stand er eben auf dem Siegerpodest auf den Champs Elysées, hinter ihm der Triumphbogen, um ihn herum die begeisterte Menge. Er stand da im Sonnenschein, wendete sich  dem strahlenden Licht zu und lächelte:
   "Heb dein Gesicht der Sonne entgegen,
    dann fallen die Schatten hinter dich."

Eine Antwort

  1. Madleen schreibt:

    Hallo Mama,

    Uwe meint daß die Parallelen zwischen Lance Armstong und seinem Landsmann Greg LeMond verblüffend sind. Auch LeMond war zuerst Profi-Weltmeister (Altenrhein, 1983). Nach seinem Sieg bei der Tour de France (1986) wurde er bei einem Jagdunfall 1987 beinahe getötet. Gregs Schwager verwechselte ihn mit einem Fasan und verpaßte ihm eine Ladung Schrotkugeln. Einige Schrotkugeln befinden sich noch immer in seinem Körper, 2 davon im Herz. LeMond schaffte das Comeback ins Leben trotzdem und gewann in einem dramatischen Finale die Tour de France 1989. Im selben Jahr wurde LeMond ein zweites Mal Profi-Weltmeister. Das Leben schreibt – wie es scheint – die wunderbarsten Geschichten.  

    Eine Leseprobe von Armstrongs Buch findet man übrigens unter http://www.luebbe.de – Da klickt man auf Bastei Lübbe und gibt dan links oben das Suchwort "Armstrong" ein. Ganz unten findet man dann die Leseprobe.

    Und eine Kurzbiografie von Greg dindet man unter:
    http://www.cycling4fans.de/information/werwar/2c_lemond.htm      

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