LUSOPHONE IMPRESSIONEN: Kapverdische Inseln |
IMPRESSÕES
LUSÓFONAS |
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Barbara Seuffert © 2012 |
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7. Gründonnerstag, 5. April Man merkt nichts von der Heiligen Woche. Hier ist ein Tag wie der andere,
keine Prozessionen, Kerzen, feierlichen Gesänge, wie auf Sizilien.
Das Hafenbecken, wo die Sklaven von den Schiffen auf den Marktplatz geschafft und verkauft wurden, ist ganz schwarz von dem Vulkangestein, sogar das Wasser scheint schwarz zu sein - schwarze Trauer! Dann geht es in die Berge zum Heimatmuseum San Domingo. Von dort fahren
wir durch das Orgelgebirge zum botanischen Garten. Die hohen Bäume,
die aussehen wie Palmen mit kleinen grünen Kokosnüssen, sind
Papayas. Davon gibt es ganze Plantagen. Im Botanischen Garten freuen wir
uns über eine Schulklasse, die gerade Mittagspause macht. Alles essen
aus Tupperschüsseln ihren Maisbrei oder Nudeln. Alle lachen und zeigen
ihre schönen Zähne. Sie bewegen sich so geschmeidig, so ganz
anders als Europäer- "tudretu". Schulklasse In diesem Garten findet man viele endemische Pflanzen. Ich bewundere einen Riesenbaum, in dem lauter tote Mäuse am Schwanz aufgehängt sind. Aber der Gärtner belehrt mich, dass das ein Calabaçeira-Baum ist, und die toten pelzigen Mäuse sind Schoten mit süßen Früchten, aus denen Ponche (Likör) hergestellt wird. Ponche ist die süße Variante vom Grogue, unserem Cachaça oder Agua ardente, der hier aus Zuckerrohr gebrannt wird und ein bisschen weicher ist. Wir sehen ein großes Dorf Picos de Seremos, wo am 25.04. das Patronatsfest großartig gefeiert wird. Dort besuchen dann alle Menschen der Insel die Kathedrale, erklärt der Taxifahrer. In Assomada ist großer Gemüsemarkt. Wir fahren weiter nach Pedra Badejo und essen zu Mittag in einer Strohhütte, die unter einem großen Baum gebaut wurde: Eine große Kabelrolle dient als Tisch. Man sitzt auf Bierkästen,
die kleine freundliche Maria de Graça rührt in ihrem großen
Pott den Maisbrei Cachupa, zwei Kusinen helfen beim Abwasch und beim Bewirten.
Es ist ein Kommen und Gehen und alle sind glücklich. Der gemahlene Mais wird vier Stunden gekocht mit Bananen, Papayas, Yams,
Maniok, Kartoffeln und ist so schmackhaft und sättigend und schmeckt
überhaupt nicht nach Maggi und wird mit soviel Lachen und Freude
serviert, dass man einfach rundum glücklich ist. Dann bezahlten wir für die Kokosnüsse und die 3 Mahlzeiten 500 kapverdische Escudos, also knapp 5 Euro. Dieses Tal, in dem Bananenplantagen, Zuckerrohrplantagen und Gemüsefelder liegen, in dem die blaue Jacaranda blüht, in dem Kinder an der Straße Beutel mit Tamarinde (Bohnen mit süßem Inhalt) verkaufen, dieses Tal verdankt seine Fruchtbarkeit dem Staudamm, den die Chinesen gebaut haben. Die Frauen in bunten T-Shirts sind Lichtblicke und Farbtupfer. Sie tragen immer etwas auf dem Kopf und gehen sehr stolz ihren Weg. Die meisten tragen kurze Hosen und zeigen ihre prächtigen braungebrannten Beine. Die Mädchen haben ihr Haar als Knoten auf dem Kopf gezwirbelt. Das scheint die Haarmode zu sein.
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