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Karfreitag, 6. April

Morgens kommt ein SMS von Katharina: "Karfreitag auf den Inseln, wie ist das?" Ja, wie ist das? Das ist gar nicht. Man merkt in solchen Hotels nichts davon.

Der Gottesdienst in der katholischen Kirche sollte um 10.00 Uhr anfangen. Wir fuhren per Taxi hin, es war alles proppevoll. Es wurde gesungen und gebetet. Viele Sitzplätze und noch mehr Stehplätze. Fromme andächtige Stille. Durch die offene Kirchentüre kam zwar Luft, aber leider auch Zugluft. Ich habe es bis zum Einzug des Priesters ausgehalten. Manche Frauen brachten sich ein Stühlchen mit. Aber immer mehr Menschen stellten sich vor uns und nahmen uns die Luft zum Atmen.
Der Gottesdienst begann, alle sangen auswendig. Sie singen sehr schön und melodiös. Dann wurde die Via Sacra gefeiert, so wie wir es mit den mexikanischen Schwestern in Carregosa gefeiert haben. Die einzelne Station wird beschrieben, dann folgt ein Gebet, danach ein Lied. So geht es 14 Stationen.
Es tat mir leid, aber ich bekam keine Luft mehr.

Wir gingen zur Nazareno-Kirche, um zu schauen, wann dort ein Gottesdienst beginnt. Alles war geschlossen. Aber einer der Chorsänger begrüßte uns und sagte, heute Abend sei um 18.30 Uhr Gottesdienst. Man bereite für Ostern ein großes Spektakel mit vielen Chören im Parlamentsgebäude vor. Das heißt also, dass diese evangelische Kirche doch sehr angesehen ist.
Der nette Herr, der uns mit "good morning" begrüßt hatte, kam erneut vorbei und Hagen fragte ihn, ob er uns etwas über die Nazarenokirche erzählen könne. Es war der Pastor Senhor Adhéritos. Er zeigte uns die Kirche, sein Büro, Fotos seiner Familie, sprach von Feldafing bei München, von Leipzig, von Büsingen bei Basel, wo eine Nazareno-Bibelschule ist, und von Amerika, wo er studiert habe.

Den Nachmittag verbrachten wir entspannt. No stress!
Im Abendgottesdienst wurden wir wie alte Freunde und Bekannte begrüßt. Die Frau Pastor hielt die Predigt. Wir bedankten uns mit unserem Lieblingssong zweistimmig "Your will be done!" Wir dürfen jederzeit wiederkommen und wollen uns auch in Portugal und Deutschland wiedersehen.
Der Pastor brachte uns mit seinem großen Auto und seiner Familie zurück zum Hotel.

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