Katzenjammer- Schlussgesang
Auf dem Hof sitzt die Katze und klagt. Sie klagt so herzzerreißend, dass wir sie trösten und zu ihr sagen: “Ja, du tust uns so leid, wir verstehen dich.”
Sie klagt Tag und Nacht. Sie weint, weil das Junge davon gelaufen ist.
Einfach abgehauen.
Und es war doch noch gar nicht lebensfähig, es war noch gar nicht genügend auf diese böse Welt mit mordlüsternen Katern, rasenden Autos und unfreundlichen Katzenhassern vorbereitet. Die Katzenmutter hatte sich wirklich viel Mühe gegeben, das einzige Kind groß zu ziehen. Wir haben eine Menge Laute aus der Verständigung zwischen den beiden wahrgenommen: Lockrufe und Warnrufe, Tadel und Kritik, behagliches Schnurren und zufriedenes Brummen, dann auch die Vorführung mit der gefangenen Maus (zum Glück lebte sie nicht mehr!): “Schau mal, was ich dir mitgebracht habe, so was musst du fangen und dann verspeisen, du kannst es auch noch dreimal in die Luft werfen und mit dem Maul auffangen, ja, so ist es richtig, bravo”, das haben wir hier miterlebt und angehört –
…aber dieses Wehklagen, als jetzt das Kind nicht wiederkam, überbietet alles. Eine verwaiste Mutter klagt wohl so, aber gewiss nicht so laut und herzzerreißend, dass es uns an die Nieren geht.
Es besteht nun auch keine Hoffnung mehr, dass das Junge den Weg zurück findet, wenn es überhaupt noch lebt. Nur die Katze trauert und klagt weiter.