Das Katzenkind schreit.
Und die Katzenmutter kommt nicht.
Warum kommt die Bunte nicht?
Dafür gibt es zwei, nein, drei Gründe: Da lungern nämlich 3 Kater aus dem Dorf herum. Die verfolgen jede ihrer Bewegungen. 3 stramme, gut durchtrainierte Dorfkater, die auf ihre Chance warten: Es gibt nämlich keine Katzen im Dorf mehr. Alle anderen sind sterilisiert, wie mir die Nachbarinnen versicherten. Folglich gibt es auch keinen Nachwuchs mehr, über den sich die Kater hermachen könnten. Das haben wir nun von den ständigen Aufrufen der Tierschützer: Alle Leute lassen ihre Katzen sterilisieren, aber die Kater natürlich nicht. Die bringen sich dann im Kampf um die einzige noch brauchbare Katze um. Vielleicht. Jetzt aber noch nicht. Jetzt sitzen sie hier auf der Mauer und warten auf ihren Auftritt oder Auf-sprung. Jetzt ist der graue Kater dran, dann komme ich an die Reihe noch vor dem Weiß-grauen, denkt sich der Schwarzweiße. Sprungbereit.
Und unsere Bunte faucht und ohrfeigt, aber was kann sie schon groß ausrichten gegen diese Machos?
Jedenfalls überhört sie geflissentlich das Kindergeschrei. Vielleicht findet sie diese Liebesabenteuer auch viel interessanter. Also, sie folgt auf keinem Fall ihrem Fürsorgetrieb und führt ihre Galane nicht zu ihrem Jungen.
Das schreit und schreit.
Und ich denke über die Sterilisierungskampagnen der Tierschützer nach.
Die sind doch nicht ganz logisch.
Die sind sozusagen “für die Katz”.
Typisch hier, die Kater werden nicht kastriert, weil das ja “Natur” ist! Anscheinend ist es auch Natur, die Katzenwelpen verhungern, erschlagen, ersäufen und lebendig begraben zu lassen. Leider ist das hier, vor allem in den Dörfern üblich
Aber Kastration oder andere Rettungsversuche haben auch ihre Schattenseiten. Stell dir vor: Meine Freundin in Stuttgart hat seit einigen Jahren einen wunderschönen Kater, der über ein spanisches Tierfreunde-Programm vermittelt wurde. Er ist jetzt schwer erkrankt und wurde untersucht: Er ist HIV-infiziert!