Krippenspiel 2010.4

Verfasst am: 28. Dezember 2010 von Barbara Keine Kommentare

4. Die Proben

Es gab lange heiße Debatten, wann man denn einmal alle Mitspieler zusammenrufen könne, um den Ablauf des Krippenspiels zu proben. Man muss da auf sehr viele Dinge Rücksicht nehmen:
Wann können wir überhaupt in Kirche hinein?
Wann wird die Kirche gereinigt und geschmückt?
Wann haben die Mitspieler Zeit?
Wann läuft irgendwo ein Fußballspiel?

Also, die Probe müsse an einem Samstag sein, abends um 9 Uhr, aber am besten lädt man um 19:30 Uhr ein, denn niemand sei pünktlich. Am Samstag vor dem 4. Advent also.
Und außerdem müsse das Spiel  am 25.12. nachmittags um 15 Uhr stattfinden. Bitte ändert das: um 15 Uhr.
Hier setzte sich eine kräftige Stimme durch. Wer am lautesten redet, behält zuletzt Recht.
Also, Probe am 18. um 21 Uhr und Krippenspiel am 25. um 15 Uhr.

Der langjährige Schwarze König erklärte uns einen Tag später auf der Straße im Vorbeigehen, er könne diesmal  an Weihnachten nicht mitspielen, er sei mit seiner Familie zu einer Taufe eingeladen. Das bedeutete: kein schwarzer König, kein Sternträger, kein Hirte.

Was machen wir denn ohne Hirten?
Na, die Gemeinde – das sind die Hirten.

Und die Engel?
Na, der Chor singt, das sind die Engel.

Und den Stern trägt der kleine Lucas.  Wann können wir mit ihm üben? Welches Hemd passt ihm? Keiner wusste was-wann-wo-wie. Ach, hieß es, alles kein Problem, es wird schon klappen. Irgendwie.

Und der Schwarze?
Da bettelte ich unseren deutschen Gast an: "Bitte, spiel du doch den Schwarzen König. Du wirst ganz schwarz geschminkt, so dass dich keiner erkennt, und du machst dem ganzen Dorf eine Freude. Die Portugiesen lieben ja gerade diesen König, er bringt ihnen den Glanz ihrer Kolonialherrenzeit wieder. Du magst doch unser kleines Dorf, bitte mach uns dieses Geschenk und spiele den Schwarzen König."

Er war dann auch der Einzige, der zur Probe kam. Nur mit dem Schwarzen König haben wir geübt, er verstand so gut die Regieanweisungen auf deutsch!!! und fühlte sich in seiner schwarzen Unkenntlichkeit ganz sicher und machte richtig eine schöne Show aus seinem Auftritt. Dann haben Hagen und ich noch eine Stunde in der kalten Kirche gewartet und gesungen, – das war richtig Advent! -, und später kam dann sogar der Chorleiter und  probte die Soli mit Maria und Miguel und das Gitarrenstück mit  Marc Anton.
Und dann haben wir uns einfach fest darauf verlassen, dass am Weihnachtsfest alles andere irgendwie klappen wird. Irgendwie…

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