A lingua alemao

Verfasst am: 9. Oktober 2007 von Barbara 1 Kommentar

Deutsch sprechen wie eine gurrende Taube

Ana spielte auf der Bühne die deutsche Frau, die lernen möchte, bolinhos de bacalhau herzustellen.
Sie sprach dabei ein ganz merkwürdiges kehliges Portugiesisch mit vielen rollenden RRRR-s, kehlig-rau und doch irgendwie vorne auf den Lippen wie bei den Wörtern brolle-brolle-brolle.

Das sollte also Deutsch sein?

Wer hatte ihr das denn beigebracht? Sie hat mich doch nie sprechen gehört, weil wir fast nie Kontakt hatten, zumal sie im Sopran im Chor des Nachbarortes mitsingt.

Hinterher hat Dorinda mir erzählt, dass sie der Ana vorgemacht hat, wie ich als Deutsche Portugiesisch spreche. Eben wie eine gurrende Taube. Und Dorinda war selig, dass sie dieses verfremdete Portugiesisch aus deutscher Kehle, diese portugiesische Zunge  so gut beschreiben und imitieren konnte. Da habe doch jeder gleich gewusst, wer gemeint ist. Nicht wahr?

Also, ich muss mich doch sehr wundern.

Aber besser eine gurrende Taube im portugiesischen Land als ein Spatz auf dem Dach (oder im Oberstübchen).

Eine Antwort

  1. Harry schreibt:

    Das erinnert mich daran, dass ich, als ich begann, portugiesisch zu lernen, in glotzender Romantik unserem Freund Nuno in Lisboa vorschwärmte: O Portugues e uma lingua muito lindo. Er verbesserte mich sehr geduldig aber streng: lindaaaa! Später in Berlin wunderte er sich und meinte, warum denn die Deutschen alles falsch aussprechen…! Diese Betonungen seien doch alle falsch, dagegen sei die portugiesische Aussprache der deutschen Wörter doch die eigentlich richtige! Und warum überall StraBe also mit B steht. Und wenn er Heinz ansprach, der unser Theaterprojekt leitete, sagter er zu ihm Herrrr Dirrrektarrrr. Das ist wohl mit dem Gurren gemeint: die vielen Rs.
    Übrigens auch tückisch: heißt es: a lingua alema oder o Alemao…?!

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