Kulturnacht

Verfasst am: 5. Juli 2005 von Barbara Keine Kommentare

Betreffs Fatimas Buchvorstellung ist zu korrigieren:

1. Es war Fatimas drittes Buch.
2. Der Abend begann zwar offiziell um 22 Uhr, tatsächlich aber erst um 23 Uhr.
3. Von einer Revolution war nichts zu bemerken.
4. Der Presidente da Câmara Municipal/Bürgermeister war nicht anwesend.

Also – Samstagabend. Wir warteten im benachbarten Café 40 Minuten, dann strömten – kurz vor 22 Uhr ein paar Leute. Wir warteten im Saal – ich weiß nicht auf was und auf wen, aber keiner regte sich auf – wir warteten bis kurz vor 11 Uhr nachts, dann erschien die Autorin wie ein Engel mit weißem langen Rock und einer rosa Fladdruschenbluse, elfenzart, nur ihr energisches vorgeschobenes Kinn verriet ihre Energie, aber sicher hätte sie alles Mögliche gegen Erziehung und Schulbildung und gegen das ganze System sagen können, das Publikum hätte ihr alles verziehen.

Nach 1/2 Stunde Reden und Lobreden war eine Pause, in der man das Buch für 15 Euros kaufen konnte, was auch alle Schüler und Bekannten taten, denn sie hatten sich schon stellenweise wiedererkannt und vermuteten vielleicht noch die eine oder andere Offenbarung.

Dann rumorte es auf der Bühne, zwei Gitarristen setzten sich in Pose und spielten wunderschön, eine junge schlanke schöne Frau sang wunderschön und ein junger Mann sang Fados aus Coimbra, und zwar sang er nicht nur wunderschön, sondern er war auch wunderschön anzusehen.
Dazwischen lasen Schüler Passagen aus dem Buch vor und zwei Knaben spielten gar einen frechen Dialog, mit Schimpfwörtern gespickt.
Dieses muntere Treiben ging bis 1 Uhr, dann kam die Autogrammstunde.

Ich würde gerne mal solche Buchpräsentation in Deutschland erleben, aber sowas gibt es wohl nur hier: Ein kulturelles Event, das eine ganze Kleinstadt auf den Plan ruft, und das mitten in der Nacht.

Eine Antwort verfassen