5. Geborgenheit
Mein achtjähriger Sohn Jakob war bei der Jagd nach einer Fliege aus dem Fenster im ersten Stock auf die Steinplatten im Hof gestürzt. Nun lag er in der Röntgenabteilung. Man konnte nur einen kleinen Riss im Becken erkennen. Die Ärzte und Schwestern fragten erstaunt: „Wie kommt es denn, Jakob, dass du so viel Glück hattest, kannst du dir das erklären?“
Jakob lächelte und sagte: „Na ja, ich habe doch gebetet.“
Alle schauten milde und verständnisvoll: Nun ja…Der Sohn vom Pfarrer… Kindergebete!
„Was hast du denn gebetet?“, wollten sie wissen.
„Ach, wie ich da unten angekommen war, habe ich gebetet: Lieber Gott, lass mich doch bitte noch ein bisschen leben, meine Mama will mich doch so gerne haben.“
Genau dieses Gefühl, das mein Sohn da äußerte: Ich bin geliebt und geschätzt und es lohnt sich zu leben, das hatte ich hier auf der Station im Krankenhaus in Lissabon, wo alle meinen Vornamen kannten. Und ich habe erfahren, dass das wie bei Jakob den Heilungsprozess beschleunigt und den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst. Außerdem war ich zuversichtlich, denn ich bin hier in Betlehem, in Lisboa-Belém, vor 3 Jahren schon einmal gerettet worden.