Mittwoch, 1. November - Allerheiligen
Eigentlich ist unser Dorf sehr bekannt wegen der "TRÊS TONS".
Das ist die dorfeigene Band, die seit Jahren auf den Dorffesten und "Bällen"
zum Tanz aufspielt. Ganz am Anfang ihrer Karriere fuhren sie mit ihrem
Transporter auf die Festplätze, klappten die Seitenwand herunter und spielten
und sangen die Jahreshits. Ach, was war das für ein schöner Sommer mit
Lambada und "Eh, Macarena"!
Überall und Tag und Nacht schwoofte Alt und Jung nach diesen fetzigen
Rhythmen.
Mit erhöhtem Niveau konnten die Burschen von dieser höheren Warte aus
sehr gut die hübschen Mädchen und deren Mütter ins Auge fassen und ihre
Auswahl treffen. Auf diese Weise haben die Sänger und Musikanten, die
Beleuchter und Kabelleger und alle anderen männlichen Hilfskräfte der
TRÊS TONS sich die schönsten Bräute ausgesucht.
Musik kennt eben keine Grenzen.
_________________
Freitag, 3. November
Wenn hier manchmal unsere Dorfstraße mit Taxis und anderen
Autos völlig zugeparkt ist, wissen wir, dass unser Wunderdoktor Sprechstunde
hat. Meine Freundin ist in ihrer größten Not auch einmal zu ihm gegangen
und hat um Hilfe für eine Todkranke gebeten, die kein Schulmediziner mehr
retten konnte. Sie hat das angemessene Honorar bezahlt, ein Kleidungsstück
der Kranken ausgebreitet und mit dem Heiler gebetet. Sie fand überhaupt
nichts Magisches oder Geheimnisvolles dabei, konnte mir aber auch nicht
erklären, wieso sie nicht zum Padre gegangen ist. Der hat doch meistens
einen viel engeren Kontakt mit Gott und kennt Seine Wundertaten.
Aber Beten beim Padre kostet ja nichts.
Und was nichts kostet, ist auch nichts wert, sagen die Leute.
_________________
Sonntag, 5. November
Endlich probt der Kirchenchor nach langer Sommerpause
wieder. Die Übstunde ist abends um 9 Uhr, aber dann beginnt sie nur "im
Prinzip" und noch lange nicht. Und sie dauert auch nicht nur eine
Stunde, denn wenn wir erst einmal in Fahrt kommen, gibt es keinen Halt
mehr! Wie innig, fröhlich und laut wir unter der Leitung von Tonecas schmettern!
Es geht nach dem Motto: Wer am lautesten singt, ist Sieger.
Die Wartezeit vor der Kirche auf der nächtlichen Dorfstraße ist übrigens
fast genau so wichtig wie das Üben. Sie gilt dem Austausch wichtiger Informationen.
Erfuhr ich doch, dass für unser diesjähriges Weihnachts-Krippenspiel in
den letzten 9 Monaten fünf Babies "in Arbeit" genommen sind.
Die Szene, als eine junge Frau im Gottesdienst aufstand und ihr Baby in
die Krippe legte, war herzbewegend – und wahrscheinlich auch sehr anregend.
_________________
Montag, 6. November
"Was meint ihr, was ich entdeckt habe?" fragte
Jason, der eine alte Seegrasmatratze aus dem Doppelbett der ehemaligen
Mägdekammer entsorgt hatte.
"Einen Schatz! Liebesbriefe? Einen Strumpf mit Goldmünzen!"
riefen wir durcheinander.
Er schüttelte lächelnd den Kopf.
"Die Mumie eines Kindes? Oder nur silberne Teelöffel?" Bevor
noch schrecklichere Geheimnisse vermutet wurden, zeigte er uns, was er
in dem Ungetüm von Matratze gefunden hatte: zwei Stoffpüppchen, mit Bändern
eng aneinander gebunden. Ein Mann in Hosen und ein Weiblein im Spitzenkleid,
für immer vereint im alten Polster des Ehebetts, das in alten Zeiten wohl
in Handarbeit angefertigt wurde.
Wir staunten: "Ein Liebeszauber."
Aber Maria sagte mir gestern, dass sie neuerdings sehr unruhig in ihrem
Bett schläft.
_________________
Mittwoch, 8. November
Der Friedhof in Sosa gleicht zur Zeit einem Blumenmeer.
Noch viel mehr gleicht er dem Markt von Palhaça, der drei Tage vor Allerheiligen
stattfand. Dort leuchtete eine nie gesehene Fülle von Winterastern und
Chrysanthemen in herrlichen Farben und Formen. Genau dieselben leuchten
jetzt alle auf dem Friedhof.
Mir ist seit der Predigt am Tag Allerheiligen allerdings nicht mehr recht
klar, für wen die Blumen bestimmt sind. Für die verstorbenen Gläubigen
im Himmel ("die Heiligen alle"), für alle armen verlorenen Seelen
(deren Gedenktag an Allerseelen ist) oder am Ende für die noch Lebenden?
Außerdem: Wer weiß denn schon, ob die liebe Seele nun im Himmel oder verloren
ist??
Die Frauen Portugals lösen jedenfalls dieses Problem auf ihre Weise: Sie
bedecken einfach alle Höfe (Fried-, Bauern-, Bahn-, Gast-, Vor- und Innenhöfe)
mit Blumen. Und das tun sie das ganze Jahr über.
_________________
Samstag, 11. November -
Martinstag
Vor vielen Jahren habe ich Maria einmal gefragt, wie sich eigentlich die
Portugiesinnen solidarisieren. "Also, die Männer treffen sich im
Café von César oder unten bei Zé. Da spielen sie Karten oder lesen die
Zeitung, sehen fern oder machen ihre Geschäfte, etwa so: Ich bringe dir
ein Fuder Mist und hole mir dafür deine alten Dachziegel. Gut, sie sitzen
jedenfalls immer zusammen. Aber wo treffen sich eigentlich die Frauen?"
Maria guckte mich ganz erschrocken an.
"Es gibt ja den alten Dorfbrunnen, aber da trifft sich doch heute
keiner mehr", sagte ich. "Und bei der Waschanlage, bei den großen
überdachten Waschbecken waschen die Frauen doch auch nicht mehr gemeinsam
ihre Wäsche wie früher. Wo treffen sich denn die Frauen?"
"Portugiesische Frauen treffen sich nicht. Nie! Die arbeiten
immer", sagte Maria sehr bestimmt.
_________________
Sonntag, 12. November
Seit dem Sommer begleiten zwei hübsche Messdiener den
Padre bei der Messe. Sie sitzen fromm und reglos in ihren weißen Gewändern
da und lächeln verstohlen ihre heimliche Liebe an. Ach, sie sind eine
wahre Augenweide... Unser sehr alter Padre hat nämlich nicht mehr viel
Ähnlichkeit mit dem Padre Amaro von Eca de Queiroz oder mit "Dornenvögel"-
Pater Ralph.
Nach der Messe strömen alle in den Supermercado, um noch schnell dies
oder das zu kaufen, was einem während der Messe so eingefallen ist.
"Na", sagt mein Mann zum Messknaben Pedro, "brauchst du
auch noch etwas? Brot, Salz oder Kaugummi - was suchst du?"
Pedro lächelte vielsagend.
"Mädchen", schlug ich vor.
Er sagte sehr selbstbewußt: "Nun ja."
_________________
Dienstag, 14. November
"Wie habt ihr euch eigentlich kennengelernt?"
fragten wir unsere Nachbarn an ihrem 20. Hochzeitstag. Sie sind immer
noch sehr verliebt, trotz ihrer großen Söhne. (Natürlich zeigen sie das
nie. Aber man merkt es.)
"Wir kennen uns schon seit der ersten Klasse. Maria wurde mit mir
eingeschult. Ich fand sie vom ersten Tag an schön." Maria errötete
und lächelte verlegen. Der Jüngste spitzte die Ohren und lauschte.
"Da hörst du es, Joanito", sagte ich. "Gibt es bei dir
in der Klasse auch so ein Mädchen?"
"Bei mir in der Klasse gibt es viele Mädchen", sagte er cool.
"Ich meine: ein ganz spezielles?"
"Da gibt es viele spezielle!" sagte er.
_________________
Donnerstag, 16. November
Neulich saßen zu später Stunde ein paar Männer aus dem
Dorf im Café und waren sehr guter Laune.
"Macht das Licht aus," rief plötzlich einer, "da kommt
der olle Suffkopp aus dem Nachbarort. Wir tun so, als ob schon geschlossen
ist."
Da sprangen alle hoch, kicherten wie die Lausebengel, löschten das Licht,
verriegelten die Tür und warfen sich auf den Boden, so dass niemand zu
sehen war. Der trinkfreudige Kumpan torkelte auf das Café zu, fand es
verschlossen, hämmerte gegen die Tür, klopfte an die Fenster, schimpfte
und brummelte:
"Wo soll ich denn jetzt etwas zu trinken finden? Na, so ein Pech!
Ich habe doch solchen Durst!"
Die Männer auf dem Fußboden kringelten sich vor Lachen und hielten sich
den Mund zu. Der Säufer versuchte noch eine ganze Weile, ins Café zu gelangen
- die Männer drinnen stöhnten schon wegen des unerträglichen Belagerungszustands
- dann zog er endlich ab.
(Ich muss zu Césars Ehren hinzufügen, dass das passierte, als er abwesend
war.)
_________________
Sonntag, 19. November
Gestern war eine niedliche kleine Maus in den Sack mit
Hundefutter gekrochen, hatte sich satt gefressen und fand nun nicht mehr
hinaus. Je mehr sie strampelte, desto tiefer geriet sie in die Hundeflocken
und drohte zu ersticken. Sie war - wie die modernen Menschen - dem "Konsumrausch"
erlegen.
Ob sie tot ist?
Nein, Vater trug den großen Sack auf die Terrasse, schüttete ihn dort
aus, und das Mäuschen flitzte davon.
Und so haben wir nun ein schönes Beispiel für die Freiheit eines Christen.
_________________
Dienstag, 21. November
Als sich nach dem Mittagessen der Hausherr erhob, "mit
Verlaub" sagte, seine Mütze aufsetzte und mit dem Fahrrad ins Café
fuhr, fragte meine deutsche Freundin ganz entgeistert, was denn das für
eine Ungerechtigkeit sei.
"Die Frauen bleiben alleine mit dem Abwasch zu Hause sitzen",
empörte sie sich, "das finde ich ja ziemlich rückständig!"
"Lass mal", beschwichtigte ich sie, "wir Frauen haben auch
unser Amüsement..."
Und dann kochte Maria Kaffee, wir rührten Zucker hinein und sahen uns
hingebungsvoll die romantische Serie im Fernsehen an - eine brasilianische
Liebesgeschichte voll Gefühl und mit wunderschönen Menschen, tausendmal
schöner als Big Brother und zehntausendmal schöner als die "Lindenstraße"...
_________________
Freitag, 24. November
Gerade erhielt ich zum ersten Mal von einem portugiesischen
Verlag mein Manuskript in portugiesischer Sprache zurück. "Zum ersten
Mal" heißt, dass ich es überhaupt zurückbekam, (wer weiß, wo die
anderen 20 Exemplare geblieben sind...), und das heißt, dass ich zum ersten
Mal eine schriftliche Absage bekam, deren allzu bekannter Inhalt
sich in dieser schönen Sprache doch ganz anders ausnimmt. Besonders, wenn
man solche Zeilen zum ersten Mal liest:
Also, meine Arbeiten sind sehr interessant, können aber nicht in das Verlagsprogramm
aufgenommen werden, weil das exzessiv voll ist.
Genau dieselben Floskeln habe ich schon oft auf deutsch lesen dürfen,
aber auf Portugiesisch ist es süße Himmelsmusik, unterzeichnet von einem
schwungvoll-großartigen Zeferino Unleserlich.
Und ich lehne mich zurück und träume... Seltsam, es tut überhaupt nicht
weh.
_________________
Montag, 27. November
Herr Carlos, der Sohn unserer Nachbarin, schenkte uns
11 Blumentöpfe mit jungen Pflanzen. Die Blumentöpfe stehen in der ausgedienten
Schublade einer antiken Kommode und zeigen schon grüne Spitzen wie bei
Tulpenzwiebeln.
"O, wie schön", sagte ich erfreut, "sind das Tulpen?"
"Das sind Palmen".
"Wie? Richtige Palmen? Kokospalmen, Dattelpalmen, Bananenpalmen?"
"Nein, einfach Palmen", sagte er, "begossen sind sie schon."
Auf dieses Stichwort hin begossen auch wir das Ereignis mit einem Gläschen
Jeropiga. "Und das werden einmal richtig große Palmen?" fragten
wir.
"Ja, sie werden 16 Meter hoch. Ihr könnt sie unten im Dorf sehen."
"Na, toll. Und wie lange brauchen sie, bis sie 16 Meter hoch sind?"
Er lachte und sagte, dass wir die Schublade behalten dürfen.
"Danke, aber sag mal, in wieviel Jahren sind sie 16 Meter hoch?"
Er lachte. Und nach dem vierten Glas wussten wir es noch immer nicht.
Na, sollen sie eben wachsen, solange sie wollen...
|
4ª-feira, 1 de Novembro
-
Dia de Todos Os Santos
Na realidade, a nossa aldeia é muito conhecida, nomeadamente
por causa dos "Três Tons". Assim se chama a banda da aldeia
que há anos toca nas festas e nos bailes. No início andavam
num camião de caixa aberta pelas festas campestres, baixavam-lhe
os taipais e tocavam e cantavam os últimos êxitos. Ah! como
era lindo o Verão com Lambada e "Eh,
Macarena"! Em toda a parte e durante o dia e a noite faziam toda
a gente vibrar aos ritmos enérgicos.
O seu nível elevado proporcionava aos rapazes uma oportunidade
óptima para não perderem da vista as belas raparigas e as
mães delas, para fazerem a sua escolha preferida. Assim foram escolhidas
as mais belas namoradas pelos cantores e músicos, técnicos
de luzes e moços dos cabos e, portanto, por todos os outros auxiliares
masculinos dos "Três Tons".
É verdade, a música não tem fronteiras!
_________________
6ª-feira, 3 de Novembro
Quando, às vezes, aqui a nossa "estrada principal"
se encontra completamente cheia por causa do estacionamento dos táxis
e outros carros, nós sabemos, que são horas de consulta
do nosso curandeiro. Uma vez a minha amiga, de urgência, foi ter
com ele e pediu-lhe auxílio para uma doente que estava à
morte e que não podia ser salva pela medicina convencional. Pagou
um honorário módico, estendeu uma peça de vestuário
da doente e rezou com o curandeiro. Não o achou nada mágico
e misterioso, mas também não me conseguiu explicar, porque
não tinha ido ao padre. Este tem em geral uma ligacão mais
íntima com Deus, conhecendo as suas maravilhas.
Mas rezar com o padre é de graça. E o que não custa
nada, não vale nada, como muitas pessoas dizem.
_________________
Domingo, 5 de Novembro
Finalmente, o coro da igreja torna a ensaiar depois de um longo período
de férias de Verão. O ensaio começa a partir das
nove, mas apenas em princípio, porque demora sempre. E não
dura só uma hora, porque quando pegamos ninguém nos pode
parar. Como todos cantam com brio, sob a direcção do Tonecas,
alegres e em voz alta! Segundo a divisa: Vence o mais alto.
O tempo de espera em frente da igreja, na rua nocturna, é quase
tão importante como o próprio ensaio. Serve para a troca
das informações importantes. Até cheguei a saber
que foram encomendados nos últimos nove meses cinco bébés
para o nosso presépio ao vivo.
A cena, em que uma jovem mulher se levantou na missa e colocou o seu bébé
no presépio, foi tão comovente e, provavelmente, também
bem estimulante.
_________________
2ª-feira, 6 de Novembro
— Olhem! Sabem o que eu descobri? — perguntou o Jason, encantado
com a descoberta que fez, quando deitou fora o velho colchão de
sargaço da cama de casal no antigo quarto da criada.
— Um tesouro! Cartas de amor? Uma meia com moedas de ouro! —
gritámos ao mesmo tempo.
Sorridente, ele abanou a cabeça.
— A múmia de uma criança? Ou apenas colheres de chá
de prata?
Antes de supormos mais horríveis segredos, ele mostrou-nos o que
tinha encontrado no "monstro" de colchão: dois bonecos
de tecido, atados intimamente por fitas – um boneco de calças
e uma boneca de vestido rendado, juntos para sempre no velho estofo da
cama de casal, que deve em tempos ter sido feita à mão.
Nós ficámos mesmo admirados: — Um feitiço de
amor!
Mas a Maria disse-me ontem, que recentemente dormia inquieta na sua cama.
_________________
4ª-feira, 8 de Novembro
O cemitério em Sosa assemelha-se actualmente a um tapete de flores.
Ainda mais, parece-se com a feira de Palhaça, que teve lugar três
dias antes do Dia de Todos Os Santos, onde luziam numa abundância
nunca vista sécias de inverno e crisântemos de cores e formas
maravilhosas. Precisamente as mesmas luzem agora todas no cemitério.
No entanto, já não me é claro, desde a prédica
do Dia de Todos Os Santos, a quem as flores se destinam. Para os fiéis,
já mortos, no céu (Todos Os Santos); para todas as almas
pobres perdidas (cujo dia é o Dia de Finados) ou, enfim, para todos
os que ainda estão vivos. Além do mais, quem sabe se as
almas queridas estão no céu ou andam perdidas??
As mulheres portuguesas resolvem, de qualquer forma, este problema à
sua maneira. Elas cobrem simplesmente tudo de flores: cemitérios,
quintas, estações de caminho-de-ferro, restaurantes e estalagens,
átrios e pátios. E isto durante "Todos Os Dias".
_________________
Sábado, 11 de Novembro -
Dia de São Martinho
Há muitos anos perguntei à Maria como é que as
portuguesas se solidarizam:
— Os homens encontram-se no café do César ou lá
em baixo no Zé. Jogam às cartas, lêem o jornal, vêem
televisão ou fazem os seus negócios. Por exemplo: "Eu
levo-te um monte de estrume e em troca fico com as tuas telhas velhas."
Bem, eles sentam-se sempre juntos. Mas, diz me, onde se encontram as mulheres?
A Maria olhou-me espantada.
— No velho chafariz já ninguém se encontra — disse
eu. — E no lavador já as mulheres não lavam a roupa
como antigamente. Onde é que elas se encontram então?
— As mulheres portuguesas não se encontram. Nunca! Elas trabalham
sempre — disse a Maria com toda a certeza.
_________________
Domingo, 12 de Novembro
Desde o Verão que ajudam ao padre na missa dois bonitos meninos.
Eles sentam-se com ar inocente e sem se mexerem nas suas alvas e lançam
sorrisos disfarçados aos seus amores secretos. Ah, eles são
um encanto para a vista... O nosso idoso padre já não tem,
na realidade, muita parecença com o Padre Amaro de Eça de
Queirós ou com o Padre Ralph dos "Pássaros Feridos".
Depois da missa invadem todos o supermercado para comprarem à pressa
tudo do que se lembraram durante a missa.
— Então — disse o meu marido ao Pedro, um dos meninos,
— também precisas de alguma coisa? Pão, sal ou pastilha
elástica? O que é que tu procuras?
Denunciando-se, o Pedro sorriu.
— Raparigas — sugeri eu.
— Pois — disse ele confiante.
_________________
3ª-feira, 14 de Novembro
— Como é que vocês se conheceram? — perguntámos
nós aos nossos vizinhos no seu aniversário de vinte anos
de casados. Apesar de já terem filhos crescidos, eles ainda estão
muito apaixonados. (Naturalmente eles não o mostram. Mas dá
para perceber.)
— Nós já nos conhecemos desde a primeira classe. A
Maria começou a escola comigo. Eu achei-a bonita desde o primeiro
dia.
A Maria corou e sorriu envergonhada. O filho mais novo pôs-se a
ouvir com atenção.
— Estás a ouvir, Joanito? — disse eu. — Também
há na tua turma uma menina assim?
— Na minha turma há muitas meninas — disse ele muito
cool.
— Quero dizer, uma especial.
— Há muitas especiais! – acrescentou ele.
_________________
5ª-feira, 16 de Novembro
Há dias, em hora tardia, alguns homens da aldeia estavam sentados
no café, bastante alegres e bem dispostos.
— Apaguem a luz — gritou, de repente, um deles, — vem o
bêbedo tolo da aldeia vizinha! Fingimos que já está
fechado!
Levantaram-se todos de um salto, riram-se como garotos, apagaram a luz,
fecharam a porta e lançaram-se no chão para que ninguém
os visse. O compadre, ansioso por beber, dirigiu-se cambaleando em direcção
ao café, encontrou-o encerrado; ralhando, bateu à porta
e às janelas e balbuciou:
— Onde será que vou encontrar alguma coisa para beber. Tenho
mesmo azar! Morro de sede!
Os homens no chão rebolaram-se a rir e cobriram a boca com as mãos.
Durante um bom bocado o bêbedo tentou entrar no café, enquanto
os homens lá dentro já se lastimavam da insuportável
situação, e a seguir foi-se embora.
(Tenho de acrescentar em honra do César – para a sua reabilitação
– que isto aconteceu na sua ausência.)
_________________
Domingo, 19 de Novembro
Ontem entrara um pequenino rato no saco de comida para cães, que
se fartou de comer e não conseguia sair. Quanto mais estrebuchava
tanto mais estava metido nos flocos e estava iminente a sufocar. Sucumbia
como as pessoas modernas ao "êxtase de consumo".
Será que já está morto? – Não! O pai
levou o grande saco para o terraço, vazou-o, e logo o ratinho correu
dalí para fora.
E assim temos um bom exemplo da verdadeira liberdade dos cristãos.
_________________
3ª-feira, 21 de Novembro
Quando o dono da casa, depois do almoço, se levantou, dizendo
"com licença", pôs o seu boné e foi de bicicleta
ao café, a minha amiga alemã perguntou pasmada que injustiça
era esta.
— As mulheres ficam sozinhas em casa com a loiça — indignou-se,
— acho isto bastante atrasado.
— Deixa lá — acalmei eu, — nós mulheres também
temos o nosso divertimento...
E em seguida a Maria fez um café, nós mexemos o açucar
nas nossas chávenas e vimos deliciadas uma telenovela. Uma daquelas
histórias de amor do Brasil, cheia de sentimentos e com homens
e mulheres de extraordinária formosura, mil vezes mais agradável
do que o Big Brother e milhões de vezes mais magnética do
que a "Lindenstrasse"*.
(* "Rua da Tília" – telenovela alemã. N.T.)
_________________
6ª-feira, 24 de Novembro
Uma editora portuguesa devolveu-me, pela primeira vez, o meu original
em português. "Pela primeira vez" quer dizer, que o recebi
realmente, (sabe-se lá onde andam os outros 20 exemplares...).
Pela primeira vez, recebi uma recusa por escrito, cujo conteudo, demasiado
conhecido, se apresenta nesta bonita língua completamente diferente.
Especialmente, quando se lê pela primeira vez: Apesar de os meus
trabalhos serem muito interessantes, lamentavelmente não podem
ser inseridos na programação da editora que se encontra
"excessivamente" preenchida.
Precisamente as mesmas flores de retórica já tive o prazer
de ler em alemão, mas em português soa como música
celestial, assinada impulsivamente por um Zeferino Ninguém.
E encostando-me, sonho... Estranho, não dói nada.
_________________
2ª-feira, 27 de Novembro
O Senhor Carlos, filho da nossa vizinha, ofereceu-nos onze vasos com
novas plantas, que estão na gaveta já sem uso de uma antiga
cómoda. Elas já têm rebentos verdes como bolbos de
tulipa.
— Que lindo — disse eu encantada, — são tulipas?
— São palmeiras.
— Como? Mesmo verdadeiras palmeiras? Coqueiros, tamareiras, bananeiras?
— Não, só palmeiras — retorquiu ele, — já
estão regadas.
Com esta deixa, regámos também o acontecimento com um copo
de jeropiga. — E ficam realmente verdadeiras altas palmeiras? —
perguntámos nós.
— Com certeza, terão 16 metros de altura. Vocês podem
vê-las lá em baixo na aldeia.
— Ora essa! E quanto tempo dura até que enfim tenham 16 metros
de altura?
Ele riu-se, dizendo que podemos ficar com a gaveta.
— Obrigada, mas diz lá, em quantos anos têm 16 metros
de altura?
Ele voltou a rir. E, depois do quarto copo, ainda não soubemos
nada. Ora bem! Que cresçam elas, até quererem!
|