LUSOPHONE IMPRESSIONEN:
 Kapverdische Inseln
 

 IMPRESSÕES LUSÓFONAS
 Ilhas de Cabo Verde

  Barbara Seuffert © 2012

 

 

5.

Dienstag, 3. April

Das Frühstück im Grandhotel war sehr erlesen und luxuriös, ja, edel. An wunderschön gedeckten Tischen wurde man vorzüglich bedient. Luise Rinser ist übrigens auch hier abgestiegen. Ich sah sie einmal kurz mit ihrem Laptop bei der Rezeption, wo sie wohl Dankschreiben aus aller Welt empfängt und beantwortet. Wir vermuten, dass sie zur Modeszene gehört, irgend so eine abgetakelte Diva oder Modeschöpferin, denn in wenigen Tagen findet hier im Hotel eine große Modeschau statt,

Danach holte uns unser Taxifahrer Manuel ab. Er zeigte uns die ganze Stadt, den Hafen, der ein ehemaliger Vulkantrichter ist, und alle die Dinge, auf die er stolz ist. Z. B. das große Bild an der Mauer, das die Kapverdianer und ihre Tätigkeiten zeigt: Fischen, Tanzen, Singen, Musizieren, dann das Café Lisboa, die Rua Lisboa, das rosa Regierungsgebäude, den großen Markt.

Markthalle in Mindelo

Vom Berg mit der meteorologischen Station hat man einen tollen Blick auf die Insel, die man auch die Ilha de Monte Cara (oder Washington) nennt.
Wir fuhren auf den Monte Verde, 774 Meter hoch. Die Straße ist mit Granitsteinen gepflastert und bietet tolle Ausblicke. Wo immer ein Tropfen Wasser hinfällt, wachsen Tomaten, Kartoffeln, Bohnen. Wenn wir nach Obstbäumen fragen, heißt es: "Ja, die wachsen auf S. Antao".
Der Kaffee komme von der Insel Fogo.
Es gibt alles, wir haben alles. Aber auf einer anderen Insel, na klar.
Ihr Stolz verbietet es ihnen, zu sagen, dass irgendwo Mangel herrschen könnte.

In Salamansa ist ein traumhafter Strand. Ich sammle Muscheln, Hagen watet im Wasser. Wir fahren zur baia das gatas, wo die großen Musikwettbewerbe sind, von denen Manuel uns vorschwärmt.

Weiter geht es nach Calhau an den Vulkanen vorbei. Wir essen in einem kleinen Restaurant namens "Hamburg". Hagen speist einen Garoupa grelhado (Fisch mit Gemüse, Maniok, Yamswurzel, Kohl usw.), der Taxifahrer gebratene Maräne.
Der Fisch wird gebraten hinterm Haus. Da steht ein schwarzer Mann in dieser schwarzen Mondlandschaft mit erloschenen Vulkanen und grillt auf schwarzen Vulkansteinen auf einem rußschwarzen Grill zwischen schwarzen Brettern einen schwarzen Fisch.

Garoupa

Als Buchempfehlung: von Germano Almeida/Mindelo werde ich das Taschenbuch über Kapverde in deutscher Sprache lesen: Das Testament des Herrn Napumoceno.

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