[português]

Stadtbibliothek Oliveira do Bairro
Deutsche Schriftstellerin stellte Buch vor

Armor Pires Mota

Am Sonntag, 14. April, stellte die deutsche Schriftstellerin Barbara Seuffert in der Stadtbibliothek Oliveira do Bairro ihr Buch vor. Barbara Seuffert ist in einem Teil Deutschlands geboren, der heute zu Polen gehört. Ihr Buch " 'Don Juan' und die Marien vom Lande" ist - wie die Autorin selbst es nennt - "eine Liebeserklärung an Land und Leute. Wir mögen Portugal sehr und deswegen leben wir hier." Hier - in Carregosa / Vagos. Es war eine Buchvorstellung von ganz besonderem Format. Dazu trugen die Interpretation von Fados und kleine Theaterszenen bei, in denen zu jedem Abschnitt des Buches die beschriebenen Bräuche dargestellt wurden.

FRISCHER WIND
   Die Buchvorstellung lag in Händen der Schriftstellerin Rosinda de Oliveira. Sie zeichnete zunächst ein Profil der Autorin, die in Deutschland viele Bücher veröffentlicht hat, Kinder- und Jugendliteratur, aber auch viele Hoffnungsgeschichten für Menschen in Krisensituationen. Die erfolgreiche und aufgeschlossene Oberstudien-rätin, kehrte sich nach schwerer Krankheit nach innen und webte ein riesiges Hoffnungsband, um Niedergeschlagenheit und Verzweiflung an der Wurzel zu bekämpfen.

   Bei " 'Don Juan' und die Marien vom Lande" handelt es sich jedoch um ein ganz anderes Buch. Es erzählt Geschichten, die über Erfahrungen und Begegnungen mit Portugiesen berichten, es hält Gebräuche und Gewohn-heiten fest, die manchmal selbst den Einheimischen nicht mehr verständlich oder bekannt sind, aber dennoch tief verankerte Zeichen einer Kultur und eines in Fleisch und Blut übergegangenen Wissens sind.

    1984 hier in Carregosa angekommen, begeisterte sie alles, was ihr begegnete. Sie kannte Portugal nur wenig und wusste nur vom Hörensagen, der Portugiese sei "der beste Liebhaber der Welt". Aus ihren Erlebnissen, die sie ohne zu zögern aufgreift und mit

 

Barbara Seuffert und Rosinda de Oliveira
Barbara Seuffert und Rosinda de Oliveira im Gespräch
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Leichtigkeit übersetzt, sind 4 Bücher hervorgegangen. Das erste davon trägt den Titel "Meine blauen Träume".
     "Man merkt auch, wie sehr sich die Autorin um Integration in diese ländliche Umgebung bemüht, die so sehr dem Land ihrer Kindheit gleicht, wo sie im Haus der Großeltern aufwuchs", - einer heute zu Polen gehörenden Gegend -, wie Rosinda de Oliveira darlegte. Sie fügte hinzu, dass "wir hier (in diesem Buch) eine sehr flüssige, dabei schlichte und offene Sprache vorfinden." Mit dieser und mit den Erzählungen zieht "durch das ganze Buch ein frischer Wind, eine angenehm duftende leichte Brise, wenn auch mit einem nordischen Flair, das den verzweigten und vielfältigen Beobachtungen Schärfe verleiht." Darüber hinaus ist die Realität immer in einer stark bildhaften Sprache präsent, in der sich Töne, Farben, Geschmack und Gefühl mischen.

    Wenn Barbara Seuffert in ihrem Buch viele Gebräuche und Gewohnheiten des Volkes beschreibt, öffnet sie uns im Grunde die Augen für das, was wir an Wertvollem besitzen, unsere Traditionen und unser nationales Erbe, reich an Kultur und Zivilisation "sui generis", eingestreut in die Seiten dieses interessanten Buches, dem es nicht an Nähe zum bunten Treiben des Bauernmarktes in Palhaça fehlt..., "alles in unmittelbarer Sprache, so lebendig, so real." Auch einige Namen in diesem Buch sind reale Namen von Personen, die in der Nachbarschaft wohnen ("Namen, die ich sehr hübsch finde"), aber die Autorin versichert, dass alle Ähnlichkeiten nur zufällig sind.

 

 

Barbara Seuffert beim Signieren
Barbara Seuffert signiert
ihre Bücher
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FADO GEMISCHT
    Es war eine Buchvorstellung von ganz besonderem Format. Sie war mit Fadomusik umrahmt (sehr zu Recht, weil er eine echte nationale Tradition ist), und es gab Lammbraten-Gerüche und den Duft von Caldo Verde (hier in der Stadtbibliothek völlig neu). Mitglieder des Kulturvereins und der Laienspielgruppe von Mamarrosa stellten lebendige Bilder der Situationen im Buch dar, die den Menschen unserer Heimat vertraut sind, wie z. B. die Szene mit der alten São, die Gebete mit Zwiebeln und Witwenklagen mischt. Es waren Frauen von Mamarrosa, die zeigten, wie man Lammfleisch und Kohlsuppe richtig gut zubereitet.

    Die Fadogruppe (drei Instrumentalisten und vier Sänger) stammten aus Ílhavo mit Ausnahme einer Sängerin aus São João da Madeira. Es war eine sehr unterhaltsame Veranstaltung, und was das Wichtigste ist, wie der amtierende Bürgermeister ausführte: "Wir hatten hier alles, was portugiesisch ist". Er betonte auch, dass "wir eine eigenständige portugiesische Kultur haben" und dass es wichtig sei, sie weiterhin zu bewahren, mehr noch: hoch zu schätzen. Es ist an uns, unsere Identität zu verteidigen, wie es hier sogar eine fremde Schriftstellerin aus Deutschland getan hat: Barbara Seuffert.

(übersetzt von Hagen Seuffert)





Jornal da Bairrada,
18.04.2002